Baustelle

Wenn wir erzählen, dass wir einen Roman schreiben, dann fragen viele Leute spontan: "Das ist ja toll! Kann ich schon mal den Anfang lesen?" - Interessanterweise fragen sie nicht: "Kann ich schon mal Irgendwas lesen?" Sondern sie fragen oft direkt nach dem Anfang. Und wenn wir dann erzählen, dass wir noch keinen Anfang haben, dann sind sie ganz erstaunt.

 

Wir finden das ein bisschen seltsam. Wenn wir jetzt erzählen würden: "Wir bauen ein Haus?" Dann würden sie ja auch nicht fragen: "Kann ich schon mal die Haustür sehen?" - Die Haustür ist natürlich dasjenige Bauteil, durch das am Ende das fertige Gebäude betreten wird. Aber das bedeutet ja nicht, dass sie als erstes gebaut wird. Sie ist verhältnismäßig unwichtig für den Bau eines Gebäudes. Sie besitzt zum Beispiel keinerlei Bedeutung für die Statik des Gebäudes, für die Struktur.

 

Wichtiger ist zunächst einmal der Bau eines Fundamentes, ein sorgfältig ausgemessener Grundstein, sowie später das Errichten des Mauerwerkes. Sicherlich ist es auch sinnvoll, frühzeitig über eine Isolierung nachzudenken. Die Haustür kann nach ein paar Jahren auch wieder ausgetauscht werden, wenn sie einem nicht mehr gefällt. Das geht mit einem Fundament nicht so gut.

Metaphorisch gesprochen müssen wir für den Roman auch erstmal einen Architekturplan entwerfen, einen Bauplan. Einen passenden Bauplatz finden und entsprechende Baumaterialien aussuchen. Und dann ein Fundament gießen.

Als uns diese Gedankengänge kamen, fragten wir uns: Wie können wir diese Metapher bildnerisch umsetzen, für den Videoblog? Kennen wir Leute, die gerade ein Haus bauen, die wir fragen können, ob wir den Prozess filmisch begleiten dürfen?

 

Nun, wir kannten eine Familie. Eine Arbeitskollegin von Inga baute im Jahr 2017 mit ihrer Familie ein Einfamilienhaus in Altenholz. Wir nahmen Kontakt auf mit der verantwortlichen Baufirma Nissen Massivhaus GmbH aus Felde. Und der Geschäftsführer Carsten Hepp erlaubte uns freundlicherweise, den Bau des Hauses zu filmen: Über die Erdarbeiten, das Gießen des Fundamentes, das Errichten des Mauerwerks, des Dachstuhls und der Verblendung bis hin zum Innenausbau. Von der ersten Begehung des Bauplatzes bis hin zum Einzug der Familie haben wir die Fertigstellung dieses Eigenheims gefilmt. Im Videoblog nutzen wir die Bilder vom Bau als sinnliche Metapher für die allmähliche Verfertigung unseres Romanprojektes.

 

Wir bedanken uns sehr herzlich für die freundliche Unterstützung aller beteiligten Firmen für die Umsetzung dieser seltsamen Idee.


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